christliche Partnersuche

Ein gesunder Bindungsstil fördert gute Beziehungen

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Geändert am: 06-04-2022 16:35+01:00
Gesund gebunden? Wie Bindungsfähigkeit sich auf Partnersuche und Partnerwahl auswirken

Wusstest du, dass dein Bindungsverhalten dein Liebesleben, deine Partnersuche und Partnerwahl beeinflussen kann? Eine gesundes Bindungsverhalten erhöht die Chance auf eine dauerhafte Beziehung. Unsichere Bindungen können sich in abhängigem oder tyrannischem Verhalten äußern. Dies wiederum steht einer gesunden, stabilen Beziehung im Wege. Was also ist Bindung genau und wie beeinflusst dein Bindungsstil im Erwachsenenalter deine Beziehungen?

Mit Bindung ist die emotionale Bindung gemeint, die ein Kind zu seinen Eltern (oder Bezugspersonen) aufbaut. Ziel dieser Bindungsbeziehung ist es, dass sich das Kind zu einem emotional gesunden Erwachsenen entwickelt: von einem abhängigen, verletzlichen und bedürftigen kleinen Wesen zu einer unabhängigen, belastbaren und eigenverantwortlichen Person mit eigener Identität. Die Aufgabe der Eltern ist es, das Kind in dieser Entwicklung bestmöglich zu begleiten.

Sichere Bindung

Für eine sichere Bindung ist es wichtig, dass die Eltern des Kindes zuverlässig und vertrauenswürdig sind, Geborgenheit, Klarheit und Sicherheit bieten und auf ihr Kind reagieren. Ansprechbar zu sein bedeutet, dass sie die physischen, emotionalen und Verhaltenssignale des Kindes erkennen und angemessen darauf reagieren. Hiermit ist zum Beispiel das Versorgen bei Krankheit, das Trostspenden in Traurigkeit und die Korrektur von gemeinem und nicht angebrachten Verhalten gemeint.

Angemessenes und unangemessenes Verhalten

Richtig reagieren heißt auch, sich als Eltern an die Entwicklungsphase des Kindes anzupassen. Ein Kleinkind kann durchaus in der Lage sein, selbstständig zu essen, aber es kann nicht alleine auf seine kleine Schwester aufpassen. Das Kind selbst essen zu lassen, ist angemessen (es kann es selbst tun). Unangebracht wäre es, dass das Kleinkind sich allein um seine Schwester kümmert (das Kind kann diese Verantwortung noch nicht tragen). Ein Kind kleinzuhalten oder es mit zu hohen Verantwortlichkeiten zu belasten, behindert eine gesunde Entwicklung.

Von sicherer Bindung bis zu gesunder Ablösung

Die Beziehung zwischen Eltern und Kind ist zunächst ungleich: Eltern geben, das Kind empfängt. Während das Kind ins Erwachsenenalter hineinwächst und seine eigene Identität entwickelt, wird die Beziehung immer gleichberechtigter. Auf diese Weise geht das Kind von einer sicheren Bindung zu einer gesunden Ablösung über: Nach und nach trennt es sich von seinen Eltern und steht auf eigenen Füßen. Zumindest im Idealfall.

Unsichere Bindung

Kinder, die (emotional) vernachlässigt, misshandelt oder missbraucht werden, entwickeln einen unsicheren Bindungsstil. Auf der anderen Seite sind Bevormundung, ständige Zurechtweisung und Kontrolle, Überfürsorge und mangelnde Korrektur und ständige Nachgiebigkeit für ein Kind ebenfalls schädlich. Bevormundung und Überbehütung verhindern, dass ein Kind widerstandsfähig, unabhängig und eigenverantwortlich wird. Und ein Kind, das immer seinen Willen durchsetzen kann, denkt, dass sich die ganze Welt um es dreht.

Bindungstrauma

Kinder, die unerwünscht waren, und Kinder, die in jungen Jahren von ihren biologischen Eltern getrennt wurden - zum Beispiel Adoptivkinder, Pflegekinder und Stiefkinder - haben manchmal das Gefühl, dass sie der Liebe nicht würdig sind, weil sie "verstoßen" wurden. Auch wenn sie liebevoll gepflegt und unterstützt werden, kann ihr Haftungs- und Bindungstrauma so groß sein, dass sie in einem unsicheren Bindungsstil, in Angst und in Misstrauen stecken bleiben.

Zwischen Vernachlässigung und Verwöhntheit

Wenn Kinder verstoßen, verlassen, abgelehnt, vernachlässigt, überbeschützt oder verwöhnt werden, können sie Schwierigkeiten damit haben, Nähe zuzulassen. Sie wissen nicht, wie man mit Gefühlen umgeht und sind oft ängstlich. Sie können Verhaltensmuster entwickeln, die sich zwischen Tyrannei und Unterwerfung, zwischen dem Drang nach Freiheit und dem Bedürfnis nach Verbundenheit bewegen. Beispiele für solche Verhaltensmuster sind unter anderem klammern, ganz auf die andere Person fixiert sein, einer Person ständig gefallen wollen, anziehen und abstoßen, jemanden ständig hinhalten, kontrollieren, Eifersucht, emotionale Erpressung, Manipulation, Behauptung, Dramatisierung, Belästigung, Grenzüberschreitung, Rücksichtslosigkeit und so weiter.

Wie gesund ist dein Bindungsverhalten?

Viele Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen Bindungsverhalten und Beziehungen. Menschen mit einem sicheren Bindungsstil seien besser in der Lage, gesunde, gleichberechtigte und sichere Beziehungen einzugehen, als Menschen mit einem unsicheren Bindungstyp. Unsicher gebundene Menschen leiden vermehrt unter Bindungs- und Trennungsangst. Sie versuchen, die Bedürfnisse, die ihre Eltern nicht erfüllen konnten, durch einen Partner zu erfüllen. Dazu nutzen sie das ihnen bekannte, aber meist kontraproduktive Verhaltensrepertoire. Außerdem ist eine gleichberechtigte Liebesbeziehung etwas ganz anderes als eine nicht gleichwertige Eltern-Kind-Beziehung.

Hast du Schwierigkeiten, eine Beziehung aufrechtzuerhalten? Vermutest du, dass dies mit deinem unsicheren Bindungsverhalten zu tun hat? In einem weiteren Artikel werden wir den unsicheren Bindungstypen näher besprechen und erklären, was du dagegen tun kannst.

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